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Seppuku, längst überfällig:
„Wie Laub, fällt alles von mir ab!“

EIN MUSIKTHEATRALISCHE SCHWERTPERFORMANCE

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DARSTELLENDE:

ELENA BECHTER (GESANG, PERFORMANCE)

 LAURIANE BOULEZAZ (QUERFLÖTE)


WERKENTWICKLUNG:
ELENA BECHTER

PREMIERE: 12.04.2024, TONALI HAMBURG

VOLLSTÄNDIGER TECH-RIDER AUF ANFRAGE!

"Ich liebe mich, wenn ich frisches Laub auf einer Baumkrone sehe, das nicht mehr an sich hält und sich löst. Dann denke ich, dass es auch so mit mir ist. Die Blätter erzittern, öffnen sich, lassen los und fallen“

„Das Laub fällt, und keiner weiß, ob es den Baum schmerzt“

— Franz Kafka

Kirschen blühen — und dann

sehen wir sie an — und dann

fallen sie — und dann …

— Onitsura

In dieser musiktheatralischen Schwertperformance begegne ich dem Menschen unter der Betrachtung eines denkenden Körpers, in einem fluiden physisch-intellektuellen und sozialen Prozess. Dabei interessieren mich die Informationsflüsse durch Bilder, Musik, Sprache, Bewegung und das Schwert als Werkzeug der Transformation, sowie die Beziehung zwischen Leben und Tod, Sterbehilfe und Geburtshilfe, die Schwelle der Entscheidung hin zu einem Neuanfang und der Prozess in einer sich wandelnden Welt.

Durch die ritualisierte japanische Form des Selbstmordes mit dem Schwert – Seppuku, in der die Kaishakunin — eine vertraute zweite Person, das Ritual unterstützend mit ausführt und dabei die Arie aus der Oper Weiße Rose „Einmal noch einmal“ von Udo Zimmermann singt, wird der Prozess des bewussten Loslassens und der Schmerz des Abschieds zelebriert.

In einer Installation, in der das menschliche Wesen vor Gericht gestellt wird, erscheinen nacheinander vom Menschen erschaffene Katastrophen. In meiner Rolle als Kaishakunin, von den Geschworenen aus dem Publikum mit Farbmarkierungen dazu aufgefordert, führe ich das Seppuku-Ritual aus. Die Markierungen stehen für das Urteil, das sich der Mensch selbst gibt. Ich stehe als Kaishakunin unserem sozialen Überdruss gegenüber und helfe diesem, auf würdevolle Weise Abschied zu nehmen, um Raum für ein neues Zeitalter zu schaffen. Diese Darbietung würdigt den Abschied und fordert zugleich einen Neuanfang heraus!

Jede Person im Raum nimmt physisch oder auch nur gedanklich aktiv eine Rolle ein. Die Performance wird so zu einem sozialen Akt, dem man sich nur schwer entziehen kann – und das ist beabsichtigt. Denn wir alle sind Teilnehmende an menschlichen Katastrophen und dazu aufgefordert, zu verändern und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Vermerk:

"Kaishakunin" ist nicht geschlechtsspezifisch, sondern wird als “die Person” übersetz

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